ANDERLAND / DRUGA DEŽELA
LESUNG für 2 STIMMEN und 1 VIOLINE
mit KARIN PRUCHA, SIMONA ROBLEK & LENA KOLTER
Mittwoch/sreda, 27.10.2021
19:00 Uhr
Was ist das Eigene, das Andere, das Fremde? In einem selbst, im eigenen Land?
Wo beginnen die Grenzen, wer zieht sie, wer näht die Identität in eine:n hinein?
Das was einer:einem fremd, könnt doch das Eigene sein. Nur nicht auf den Grund gegangen.
Was ist es wert, den Grund zu sehen? Wer wenn man nicht selbst!
Das Schöne, auch das Verstörende, das liegt zugrunde. Man selbst. Wer sonst.
Karin Prucha beschäftigt sich in ihrem neuen Buch mit dem Eigenen, dem Anderen, dem Fremden – in einem selbst, im eigenen Land. In einem zweisprachigen Land, das die alten Narben der Geschichte noch nicht verdaut hat. Es behandelt die alten eingebrannten Muster in die Körper, über Generationen vererbte Traumata in die Seele. Die Thematik der beiden Sprachen in Kärnten/Koroška, Geschichte und Identität der Menschen in Südkärnten, der Grenzziehungen vor 100 Jahren, der vernichtenden Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg, und was das mit den im Gebiet lebenden Menschen machte, auch aus eigenem biografischen Hintergrund. Vor allem auch das, was es mit den Frauen machte, die strukturellen Muster von Unterdrückung und Gewalt an den Frauen in einem gespaltenen Land, das ihnen ihre Identität nahm, um überleben zu können, zuerst im Krieg, dann in den Zeiten danach, die immer wieder bis heute ähnliche Strukturen an gesellschaftlichen Mustern sich einbrennen lassen mussten, auch durch die Vererbung der Traumata in die nächste Generation. Aber nicht die Wiederholung, sondern das Verlassen der Opferrolle, „die aufnarbung der alten eingebrannten muster“, ist die zentrale Botschaft dieses Buches. Geschrieben aus der Sicht einer Deutschsprachigen, die als junge Frau erkannte, dass ihre eigene Geschichte mit der der Kärntner SlowenInnen verwoben ist. Deswegen sind die beiden herausragenden Gedichtzyklen „der duft der mandel/ mandljev vonj“ und „was wäre hätten wir die grenzen nicht/ kaj bi bilo če mejá ne bi bilo“ ins Slowenische übersetzt, fachkundig und einfühlsam von Ivana Kampuš.
Karin Prucha wurde 2020 mit mehreren Stipendien und Preisen ausgezeichnet. Das Jahresliteraturstipendium des Landes Kärnten, Kärnten-Stipendium für das Literaturprojekt ZEITEN.GEHEN, Finalisierungsstipendium für ANDERLAND I DRUGA DEŽELA, Sternenpreis für den Gedichtzyklus was wäre hätten wir die grenzen nicht/kaj bi bilo če mejá ne bi bilo , nominiert für den 1.Preis der duft der mandel/mandljev vonj beim Bleiburger Lyrikpreis 2018.
Weitere Infos unter www.karinprucha.com
Eintritt: Gültige Eintrittskarte ins Werner Berg Museum
Zutritt nur für getestete, genesene oder geimpfte Personen!
Es gelten die jeweils auf Grund der Corona-Krise von der Bundesregierung erlassenen Bestimmungen.
ACHTUNG: nur begrenzte Anzahl von Plätzen verfügbar, daher Anmeldung unbedingt erforderlich!
Platzreservierung und Information:
Werner Berg Museum Bleiburg/Pliberk,
10. Oktober Platz 4, 9150 Bleiburg
Tel: 04235 2110-27
bleiburg.museum@ktn.gde.at