Holzschnitt-Druckstöcke und Vorzeichnungen
Werner Berg benutzte für seine Holzschnitte hauptsächlich Linden- oder Fichtenhölzer. Während das gering gemaserte Lindenholz eine sehr präzise Linienführung und im Druck einheitlich schwarze Flächen erlaubte, riss das weichere und sprödere Fichtenholz entlang der Schnittlinie in kleinen Zacken aus, die Maserung konnte beim Druck vom Künstler bewußt gestalterisch hervorgehoben werden.
Werner Berg zeichnete meist mit Kohle und darüber mit Tusche auf die Holzplatte, danach färbte er die Platte mit blaugrauer Temperafarbe, um die ausgeschnittenen (im Abzug weißen) Linien und Flächen sich von Anfang an vom Dunkel abheben zu lassen.
Das „Abreiben“ der oft weichen Holzplatten mit dem Falzbein führte bei wiederholter Anwendung dazu, dass scharfe Schnittkanten abgerundet und kleine hervorstehende Stege niedergedrückt wurden. Beim Fichtenholz verklebte mit wiederholtem Auftragen der Druckerfarbe die Maserung. Diese Umstände erlaubten dem Künstler nur wenige Handabzüge von einer Platte. Werner Berg schnitt die Platten zwischen den einzelnen Drucken oft nach, so daß es eigentlich keine identischen Drucke gibt, der einzelne Abzug als „Monotypie“ eher den Charakter eines von Künstlerhand gestalteten Originals, den einer maschinell (mit der Druckerpresse) vervielfältigen Wiedergabe hat. Bei den früheren Holzschnitten beträgt die Zahl der Abzüge meist sechs, in vielen Fällen nur zwei oder drei, ab der Mitte der sechziger Jahre gibt es von den meisten Holzschnitten zwölf Drucke.